Biokonsum und -Werbung rückläufig!

Das FOCUS-Institut beobachtet beständig den Biomarkt und begleitet mit Konsumentenforschungen die Entwicklungen rund um das Thema Bioprodukte in Österreich. Das aktuellste dieser Forschungsprojekte kombiniert quantitative Daten aus dem Aktions- und Werbemarkt mit empirischen Analysen einer speziellen Konsumentenbefragung. Fazit: die Inflation hat den Zuwachs der Bioszene in Österreich gebremst.

FOCUS beobachtet seit jeher den Promotion-Markt in Österreich und Europa. Im Lebensmittelhandel kann FOCUS einen Rückgang der beworbenen Aktionen für den gesamten Handel im FOOD-Segment (=Promotions der Kategorien Ernährung/Getränke) im Jahr 2023 von 4,2 % verzeichnen. Noch deutlicher geht das Bruttovolumen im Bereich der Bioaktionen zurück: fast 14,6 % weniger an Bioaktionen wurden vom Handel im vergangenen Jahr an Bruttowerbewert investiert. Im Vergleich mit dem Jahr 2019 (Vor-Corona-Ära) lässt sich ein deutlicher Anstieg der Bioaktionen beobachten.

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bezüglich Biowerbung (Klassische Werbeaktivitäten). In 2023 belief sich der Anteil der Biowerbung im Segment FOOD auf 8,6%, während er in 2022 noch 9,1% betrug. Auch hier sieht man jedoch einen klaren Zuwachs im Vergleich zu 2019.

Analog zum Rücklauf der beworbenen Biowerbung (Aktionsmarkt und klassischer Werbemarkt) kann FOCUS diesen abnehmenden Biokonsum ebenso bei den Konsumenten*innen direkt feststellen. Die Daten aus der Konsumentenbefragung* zeigen im Grunde den gleichen Trend – der Anteil der Biokäufer ist in Relation zu 2021 leicht gesunken.

Der nicht weitere Zuwachs des Anteiles an Biokäufern ist kein Zufall. Die Stagnation des Biokonsums ist zum einen mit der sinkenden Intensität des Aktions- und Werbemarkts hinsichtlich Bioprodukte verbunden. Zum anderen prägt das wahrgenommene Preisniveau von ausgewählten Produkten das Konsumverhalten entscheidend und hat somit einen deutlichen Einfluss auf diese Entwicklung. So liegt diese wahrgenommene Veränderung für konventionelle Produkte bei mehr als einem Viertel und bei Bioprodukten auch noch bei 20 % (bei deutlich höherem Ausgangsniveau).